Infos zum Kultgetränk

Obstgegenden

Voraussetzung für die Jahrhunderte alte Mostproduktion in 

unserem Raum ist das Gedeihen des Birnbaumes. 

Aufgrund der Erkenntnisse der genetischen Pflanzengeographie 

gilt der Voralpenraum zwischen der Traisen in Niederösterreich 

und dem Oberösterreichischen Hausruckviertel, 

als Entstehungsmittelpunkt, der vielfältigsten Mostbirnsorten. 

Nicht weniger als 60 Sorten sind jüngsten Erhebungen zufolge, gegenwärtig nachweisbar. 

Somit ist unsere Gegend diesbezüglich einzigartig auf der ganzen Welt!

Mostäpfel gibt es zum Unterschied in allen übrigen österreichischen Mostregionen, wie der Buckligen Welt, dem Kärntner Lavanttal, oder der Südsteiermark auch. 

Welche Bedeutung die Mosterzeugung aus Äpfel und Birnen in OÖ einmal hatte, ist heute nur mehr zu erahnen. 

Die Baumzählung aus dem Jahre 1938 ergab in OÖ. 2.343.892 Mostbirnbäume. Vom „Gadermaier“ in Buchkirchen erzählt man, daß er alleine 2.000 Obstbäume hatte, und von Ende Juli bis November ständig 10 Leute beschäftigte, die nur das Fallobst einzusammeln hatten. 1961 gab es in OÖ. „immer noch“ 782.700 Mostäpfel- und 1.105.500 Mostbirnbäume. 1966 waren es allerdings um 200.700 Mostäpfel- und 195.50 Mostbirnbäume weniger. 1968 gab es in ganz Österreich nur noch 1.585.000 Mostäpfel- und 1.967.800 Mostbirnbäume.

 

Gesundheitliches

Most ist ein reines Naturprodukt und enthält neben natürlicher Fruchtsäure auch Vitamin C (stärkt die Abwehrkräfte) und wichtige lösliche Mineralstoffe, wie Kalium, Calzium und Magnesium.

Der Alkoholgehalt liegt zwischen ca. 5 und 8 Prozent. Vergleichsweise hat Bier ca. 5 Vol. % Alk., und Wein ungefähr 12 Prozent. Somit ist der Most also der ideale Durstlöscher, mit relativ wenig Alkohol, aber erfrischender Säure (lt. Paracelsus - „Die Menge macht die Medizin“.)

Außer dem Zucker, welcher beim Vergären in Alkohol umgewandelt wird, bleiben dem Obstwein alle Inhaltsstoffe der gepressten Früchte erhalten.
Im Restzucker ist vor allem Trauben- und Fruchtzucker (Glucose und Fructose) enthalten. Der höhere Fruchtzuckeranteil wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Dies ist wieder gut gegen Übergewicht und Diabetes.

Zum Thema Gicht

Gicht ist eine Erkrankung infolge einer Störung des Harnsäure- und Purinstoffwechsels. Purine werden im Körper aufgebaut und mit der Nahrung zugeführt. Die Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels und wird durch die Niere ausgeschieden. Zur krankhaften Erhöhung der Harnsäurewerte kommt es durch gesteigerten Aufbau, erhöhte Zufuhr oder verminderte Ausscheidung. Alkohol, Fleisch, Innereien, Hering, fettreiche Lebensmittel, etc. erhöhen den Aufbau der Harnsäure und reduzieren die Ausscheidung durch die Niere.
Gicht entsteht durch auskristallisierende Harnsäure, die sich in Gelenkkapseln und Knorpeln ablagert.

Most enthält keine Harnsäure !
- also auch keine kleinen „Teufelchen“!

Dem Most werden viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben:
appetitanregend und verdauungsfördernd,
belebend und erfrischend, kreislaufstützend,
cholesterinsenkend und krebshemmend
sowie relativ kalorien- und alkoholarm

Kräuterpfarrer Weidinger empfiehlt den Most vorbeugend gegen Gastritis und Magengeschwüre, sogar heilend bei Steinleiden, Hämorrhoiden, Gicht und Rheuma; weiters ist Most potenzfördernd.

In „Zedlers Großem Universallexikon“ findet man folgende Information: „Der Apfel- Most ist gut für die Brüste, stärcket das Hertz, befeuchtet wohl und löschet den Durst, dienet wider die Schwermühtigkeit.“

Obstgegenden
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